Neuntklässler tauchen in die Welt der Pflege ein

Am 12. April fand in der Pflegeschule Daun wieder ein Aktionstag statt, an dem verschiedene Einrichtungen und ambulante Dienste des Ausbildungsverbunds Pflege Eifel-Mosel ihre Arbeit vorstellten. Von der Drei-Maare-Realschule plus waren die Neuntklässler der Sekundarstufe I zu Gast, die von Schulleiter Hermann-Josef Melchiors zu Beginn eingeladen wurden, in die Welt der Pflege einzutauchen.

Einen Einblick in den Unterricht der Pflegeschule und den Schwerpunkt „Save kids life“ konnten die Neuntklässler mit Nadine Staß, Fachkrankenschwester für Intensivpflege, erleben. Hier war die Reanimation im Allgemeinen und die Wiederbelebung und Beatmung von Säuglingen im Besonderen das Thema. Als praktische Modelle dienten Säuglingspuppen.  An eben solchen konnten sich die Teenager außerdem am Wickeln ausprobieren – zur Unterstützung lief ein Lehrvideo. Eine Apparatur zum Lagern von Patienten oder ein sogenannter Altersanzug, der Gefühle des Alters simuliert, boten weitere Gelegenheiten für die Jugendlichen, sich praktisch auszuprobieren.

Drei Stationen eines Demenzparcours des Seniorenhauses St. Martin Düngenheim ließen erahnen, wie Erinnerungen gestört sein können oder wie es ist, eine scheinbar einfache Handlung nicht ausführen zu können. Das Symptom Apraxie, was die Unfähigkeit bezeichnet, Aufgaben zu bewältigen, für die Bewegungsmuster oder – abläufe aus dem Gedächtnis abgerufen werden müssen, wird an der Station Kaffee kochen erfahrbar. „Hier erfährt man, wie es ist, eine scheinbar einfache Handlung nicht zielführend ausführen zu können, man denkt gar nicht, dass so viele Handlungsschritte beim Kaffee kochen vorkommen“, erklärt Pflegedienstleiter Axel Mohrs.

Bei den Neuntklässlern stieß der Aktionstag auf großes Interesse, viele können sich einen Beruf im Bereich der Pflege vorstellen.  Wie die 15-jährige Amelie, die vor den Osterferien ein Praktikum beim Zahnarzt absolviert hat, und nach dem Aktionstag die Arbeit als Heilerziehungspflegerin sehr interessant findet. Anders als früher müssen sich die Teenager in Bezug auf Kranken- und Altenpflege nicht auf einen Bereich festlegen: durch die generalisierte Ausbildung, die es seit drei Jahren gibt, ist alles eins, das heißt als Pflegefachkraft kann man z.B sowohl im Bereich der Seniorenpflege oder aber im Krankenhaus arbeiten. Eine Ausbildung also für verschiedene Settings, die sehr abwechslungsreich, aber auch sehr anspruchsvoll ist. Dass ein Job in der Pflege sehr fordernd ist, aber auch Traumjob sein kann, beweist folgender Teenager, der am Aktionstag für den Caritasverband Westeifel vertreten war:

Der 17-jährige Levi Kappen arbeitet in der ambulanten Pflege und absolviert sein erstes Ausbildungsjahr. Als ehemaliger Schüler der Drei-Maare-Realschule plus Daun hat er sich vom Berufsreifezweig ins 10. Schuljahr gekämpft und mit diesem Abschluss seinen Wunsch verwirklicht. „Ich habe meinen Traumjob in der Pflege gefunden. Nach meiner Ausbildung möchte ich mich noch als Wundexperte qualifizieren.“

Das Bild zeigt Neuntklässler Hanna, 15 Jahre, mit Fachkrankenschwester Nadine Staß.
(Foto: M. Spindler)