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Zur Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii: Es ging um das Erleben

Judith Wirth, Biologie- und Chemielehrerin an der Drei-Maare-Realschule, hat am 14. Oktober am Ironman auf Hawaii teilgenommen (wir berichteten). Zu diesem hammerharten Ereignis haben wir sie befragt.

Wie waren die Flitterwochen? Gab es überhaupt Zeit für Privates?
Die Flitterwochen waren, wie wir sie uns vorgestellt haben…sportlich, aber doch auch sehr erholsam und eindrucksvoll.
Wir haben uns an den trainingsfreien Tagen mit einem Mietwagen die Insel angeschaut. Hawaii hat sehr viel zu bieten: aktive Vulkane, Regenwald, Wasserfälle, schwarze Strände mit Schildkröten…die Insel ist schon ein sehr schönes Fleckchen Erde und ist auch für Nicht-Triathleten eine Reise wert. Gerade in den zwei Wochen vor dem Ironman steht nicht mehr so viel Training an, so war auch noch viel Zeit für Privates.

Welche Zeit hast du hingelegt und welchen Platz erreicht?
Die Zeit und auch die Platzierung waren für mich von vornherein zweitrangig. Es ist für einen Triathleten schon ein großer Erfolg, sich überhaupt für die Weltmeisterschaft in Kona zu qualifizieren. Das schaffen nur circa ein Prozent. Trotzdem habe ich mir Ziele gesetzt und diese auch erreicht. Mit einer Zeit von 10:53 und einem Platz 132 von fast 700 Frauen bin ich mega-zufrieden. Vor dem Rennen war ich schon aufgeregt, aber da es für mich nur um das Erleben ging, hielt es sich in Grenzen.

Was war für dich das Härteste?
Am Härtesten war der abschließende Marathon, obwohl das Laufen eigentlich meine Lieblingsdisziplin ist. Bei 35°C und hoher Luftfeuchtigkeit zu laufen bin ich einfach nicht gewöhnt und es verlangt dem Körper sehr viel ab. Auch das Radfahren bei extremer Hitze und starkem Wind ist ungewohnt und verlangt sehr viel Konzentration. Beim Ironman Hawaii musste ich das erste Mal während des Marathons gehen, aber auch nur, um mich in den Verpflegungsstellen ausreichend zu kühlen.

Wieviele Starter haben aufgegeben? Hast du zwischenzeitlich auch mal daran gedacht?
Insgesamt sind 2364 Athleten ins Ziel gekommen. Es haben ca. 7% aufgegeben, also rund 200. Ans Aufgeben habe ich eigentlich nie gedacht, da ich mich zu jeder Zeit noch so gut gefühlt habe, um zumindest langsam weiter zu laufen.

Wie hast du dich gefühlt, als du ins Ziel kamst?
Der Zieleinlauf entschädigt für alle Strapazen. Man ist einfach nur froh, dass man endlich stehen bleiben darf und genießt das Gefühl, dass man es wirklich geschafft hat.

Wo waren überhaupt Start und Ziel?
Gestartet wird der Wettkampf an einer kleinen Bucht in Kailua-Kona. Dort befindet sich auch die Wechselzone, in der ich mein Rad geparkt habe und auch meine Laufsachen bereit lagen. Das Ziel befindet sich unter einem riesigen Baum direkt oberhalb der Bucht.

Gab es nur Wasser zu trinken?
Die Verpflegung an der Rad- und an der Laufstrecke besteht aus Wasser, Isogetränken, Cola, Energydrinks und speziellen Gels als Nahrungsersatz. Nur Wasser wäre extrem gefährlich, da der Körper durch den Schweiß sehr viel Salz verliert, diese Mineralien müssen unbedingt wieder zugeführt werden. Außerdem braucht man eine Menge Energie, die führt man über spezielle Gels und Riegel zu.

Darf man Musik hören?
Musikhören ist während des gesamten Wettkampfs strengstens verboten und führt zur Disqualifizierung, da der Athlet zu jeder Zeit ansprechbar sein muss und gerade beim Radfahren natürlich auch direkt auf andere Verkehrsteilnehmer -Athleten/Motorräder mit Presse und Schiedsrichtern- reagieren muss.

Wie lange war der Flug?
Wir sind von Frankfurt nach San Francisco 11 Stunden geflogen und dann nach Kailua-Kona ca. 5 Stunden. Insgesamt waren wir mehr als 24 Stunden unterwegs.

War der Ironman das Highlight deines Lebens?
Der Inronman Hawaii ist der Lebenstraum eines jeden Triathleten. Dass ich mir diesen Traum nach nur zweieinhalb Jahren Training erfüllt habe, kann ich eigentlich immer noch nicht glauben.

Machst du weiter mit Triathlon?
Klar mache ich weiter, aber erstmal ist Pause angesagt. Ab Mitte November geht dann das Training wieder los. Im nächsten Jahr möchte ich beim Ironman in Klagenfurt meine Bestzeit auf der Langdistanz angreifen und auch auf der ein oder anderen Kurzdistanz in der Region aufs Podium steigen.

Wir bedanken uns für das Interview!

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