Realschule Plus - Daun Vulkaneifel - Kooperative Realschule

Schwer schön, die Eifel

Ihre Augen blitzend, ihr Lächeln strahlend: Kerstin Anna Gerling Weber aus Buenos Aires ist für drei Wochen zu Gast an der Drei-Maare-Realschule plus Daun. An der deutschen Schule Instituto Ballester unterrichtet sie seit sieben Jahren als Deutschlehrerin in den Klassen 7-12. Hier war sie vor ihrem Lehramts-Studium selbst Schülerin. An der bilingualen Schule kann der internationale Abschluss Baccalaureate für die Sprachlevel A und B erworben werden. „Unsere Schüler können damit in Deutschland oder den USA studieren und viele möchten diese Chance ergreifen“, erklärt die Südamerikanerin, die Deutschland zum 4. Mal besucht.

Denn hier hat die junge Argentinierin, wie ihr Name bereits erahnen lässt, familiäre Wurzeln. Ihre Urgroßmutter mütterlicherseits wanderte vor dem 1. Weltkrieg aus dem Erzgebirge nach Argentinien aus. Ihr Großvater väterlicherseits kommt aus Österreich - er verließ den europäischen Kontinent vor dem 2. Weltkrieg, als er in die Hitlerjugend sollte, wurde später Lufthansa-Pilot und ist heute 98 Jahre alt. So kam es, dass Kerstin Gerling zweisprachig aufwuchs und perfekt Deutsch spricht. Dabei fühlt sie sich aber nicht als Muttersprachlerin.

In ihrer Familie werden zwar Traditionen bewahrt wie beispielsweise das Singen von Weihnachtsliedern, deutsch gesprochen wird aber eher selten, z.B. im Restaurant, wenn die Familie Sachen zu besprechen hat, die nicht jeder mitbekommen muss. „Als mein Opa mit zehn Jahren in Argentinien ankam, konnte er kein Wort Spanisch. Er hat mir oft erzählt, wie schwer das für ihn am Anfang war. Deshalb kann ich die DAZ-Schüler gut verstehen, die die deutsche Sprache erst mal lernen müssen.“

In Daun hospitiert sie u.a. in diesen Gruppen, in denen Deutsch als Zweitsprache gelehrt wird, aber auch in den Klassen der Fachoberschule im Deutschunterricht. In Bremen hat sie mit dem deutschen Schulsystem schon Erfahrung gesammelt, dort allerdings auf einer Berufsschule. Kerstin Gerling findet übrigens, dass die Schüler in Deutschland respektvoller mit den Lehrern umgehen und eine gute Atmosphäre in den Klassen herrscht.

Noch bis Ende des Jahres wird sie in Deutschland bleiben. Nach dem dreiwöchigen Abstecher in die Eifel wird sie mit einer Schülergruppe aus Buenos Aires die Universitäten in Bayreuth und Würzburg besuchen, bevor ihre Schüler einen Austausch in deutschen Gastfamilien antreten.

Landau, Straßburg und Trier hat Kerstin schon gesehen - in Köln sogar ein Musical erlebt, in dem der Rektor der Drei-Maare-Realschule plus als Saxophonist mitwirkt. An die Mosel muss sie noch. Die Eifel findet sie wunderschön, die Landschaft, die Maare, die Ruhe. Um nicht zu sagen „schwer schön“, ein neuer Ausdruck, den sie hier kennengelernt hat. Wenn sie zurückkehrt in die Millionenstadt Buenos Aires, um mit ihrer Familie Neujahr zu feiern, starten in der Stadt „der guten Lüfte“ die Sommerferien.

© Drei-Maare-Realschule plus Daun
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