Realschule Plus - Daun Vulkaneifel - Kooperative Realschule

Bewegtes Lernen – Lernbikes für die Orientierungsstufe

Test Seit diesem Schuljahr gibt es in den fünften und sechsten Klassen der Drei-Maare-Realschule plus Daun Lernbikes, die die Schülerinnen und Schüler beim Lernen unterstützen sollen. In mehreren weiterführenden Schulen im Landkreis Vulkaneifel werden sie im Klassenraum schon eingesetzt. Initiiert wurde das Projekt von Rüdiger Fries, seines Zeichens Übergangscoach, d.h. er betreut und begleitet den Übergang der Berufsreifeschüler ins Berufsleben. (Bild: Martin aus der 6c am Lernbike mit Mitschülerinnen und Mitschülern)

„Auf die Idee kam ich 2018, als ich in Kelberg gearbeitet und gemerkt habe, dass viele Schüler einen unglaublichen Bewegungsdrang haben. Durch das Radeln werden die Kinder ruhiger und können sich besser konzentrieren“, erklärt Rüdiger Fries die Vorteile der Ergometer. „Die Behaltensleistung ist höher, das ist wissenschaftlich untersucht, es ist die gleiche Geschichte wie beim Zeichnen einer Mindmap: beide Gehirnhälften werden aktiviert, der künstlerische Bereich sowie derjenige, der für das Wissen zuständig ist.“

Fünftklässlerin Emma findet das Schreiben am laufleisen Ergometer viel weniger langweilig als am Arbeitstisch, auch die 11-jährige Tracy findet es cool, weil man Abwechslung hat. Dass auch noch der gesundheitliche Aspekt hinzukommt erklärt Abby, 10 Jahre alt, folgendermaßen: „Viele Kinder machen doch keinen Sport mehr, und das Radeln ist Sport im Unterricht.“ Und Liam aus der 5a denkt vor allem an die Kinder, denen es schwerfällt, lange stillzusitzen: „Ich finde die Bikes auch gut. Wenn ich zum Beispiel aufgedreht bin, kann ich dadurch runterkommen.“

Die Kinder und Jugendlichen passen nicht mehr in das 45-Minuten-System, ist Rüdiger Fries überzeugt. Schon im Studium der Pädagogik hat er sich für das Lernen und insbesondere für das Bewegungslernen interessiert. „Wir wollen die Lernbikes in der Orientierungsstufe einführen, dann sollen sie die Schüler bis zum Abschluss in den Klassenzimmern begleiten. Wichtig ist, dass pro Schüler mindestens eine Viertelstunde geradelt wird. Und der Puls sollte ungefähr bei 100 liegen, ins Schwitzen kommen sollten die Kinder nicht.“ Denn sie sollen sich ja nicht auspowern, es geht um moderate Bewegungen, die den Lernprozess unterstützen. (Bild: Rüdiger Fries mit den Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern Leonardo, Charlotte, Ariana, Nick, Samta und Till)

Die Bikes sehen aus wie ein Hometrainer mit Tisch. Gestiftet wurden sie von der Klaus-Thiering-Stiftung. Diese ist benannt nach dem 2016 verstorbenen Hauptschullehrer aus Hillesheim und wird geleitet von Irene Berger-Walk, Rita Gith-Hillesheim und Rüdiger Fries.  Zweck der Stiftung ist es u.a., die Jugendarbeit im Vulkankreis zu unterstützen.

Fotos: M. Spindler

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